Ich muss zugeben, dass ich manchmal einen Heißhunger auf baguette habe und wenn ich es esse, ist es wie Urlaub. Alle möglichen Bilder laufen durch meinen Kopf wie Kino. Frankreich: Rotwein, Käse, Baguette oder Frankreich: Rotwein, Käse, Baguette!

Als ich auf youtube das video vonJenny can cook (faster no kneat bread) gesehen habe wusste ich, das ist mein French baguette. Das darf natürlich kein französischer Bäcker hören. Der wird mich zu minced meat verarbeiten. Also ich hatte kein Weizenmehl im Haus und bin mal schnell mit dem Rad in den Bioladen gefahren und habe helles Weizenmehl gekauft. Kein Kneten und keine 1000 Zutaten, einfach und schnell. Nur ein bisschen Zeit, so über Nacht zum Ruhen geben, das ist alles.

Also wenn ich weiß, dass morgen Abend Besuch kommt und wir Baguette brauchen, mache ich meinen Teig aus:

• 3 Tassen helles Weizenmehl
• 1/4 Teel. Trockenhefe
• 1 Tee. Salz
• 1 1/2 Tassen heißes Wasser (ca. 55 Grad)

dann mal schön das Mehl mit der Hefe und dem Salz mixen, das heiße Wasser mit dem Mehl verrühren. Das gibt eine klebrige Masse.

mit Deckel oder Plastikfolie abdecken und im Raum stehen lassen. Nach 12 – 18 Stunden sieht der Teig so aus: Kaugummi masse, so viel Bubbles, ich dachte “ das war’s so wird das nix.“ Ich habe einen Gummilöffel genommen und ein bisschen von den Seiten her, den Teig „entlüftet“. Dann war er schon mal wieder am Boden, aber trotzdem wie Kaugummi.

Das macht so gar nix. „it was just perfect“. Den Teig  auf eine bemehlt Fläche geben (in meinem Fall meine Silikonbackmatte) und ein bisschen hin-und hergefaltet. Ich habe aus einer Hälfte  des Teiges 2 Baguettes gefaltet oder eher gedreht. Also nochmal: jeder Bäcker würde sagen, das geht so nicht! Nicht denken, machen. Diese Kaugummimasse ist ein tolles Backwerk.

Meine zwei Baguettes habe ich auf meine Baguetteform gepackt, auf Backpapier, mit einem Tuch abgedeckt und nochmal 2-3 Stunden gehen lassen. Der restliche Teig kam auf Backpapier in eine Schüssel, zugedeckt und ein bis drei Stunden gewartet.

Die Baguettes für ca. 35 Minuten bei 200-225 Grad. Wie schon erwähnt, die Temperatur und Zeit hängt davon ab, in welcher Gegend ihr euch befindet. Vielleicht braucht ihr bloß 30 Min. oder auch 40 Min.

Für das runde Brot: den Backofen auf 225 Grad vorheizen (wer eine Gußeiserne Form, wie den Dutch oven hat, der kann es so machen wie im video ( Jenny can cook). Den Teig zu einer runden Kugel formen, auf Backpapier in eine beliebige Form geben und zugedeckt ca. 2-3 Stunden gehen lassen. Dann die etwas aufgegangene Teigkugel mit dem Backpapier in eine Form heben und in den vorgeheizten Ofen schieben, ca. 35 Min. backen und herausnehmen. Wenn man auf die Rückseite des Brotleibes klopft sollte es „hohl“ klingen, dann ist es fertig.

Auf einem Rost auskühlen lassen und am selben Tag essen. Das ist kein Brot, das noch nach 2 Tagen schmeckt. Rest vom Brot (falls es welche gibt) können auch kleingeschnitten und gebraten werden.

Mit hellem Dinkelmehl habe ich auch gebacken, aber der Teig geht nicht so hoch und es braucht auch noch etwas mehr Mehl beim “ Falten“ nach dem ersten “ Gehen“.

Meins sah mehr aus wie ein Kissen, da ich keine andere Form als meine Lasagne From hatte: