In Kanada wird Sauerkraut auf hot Dogs und Hamburgern gegessen. Ich esse es gern in Kartoffelbrei oder mit Pellkartoffeln oder auch roh, einfach nur so. Gemüse durch Milchsäuregärung zu konservieren ist eine sehr alte, in verschiedenen Weltregionen praktizierte Technik. Ob im antiken Griechenland oder im Römischen Reich, der so gesäuerte Weißkohl war selbst in China als Vitamin-C-Lieferant bekannt. Sauerkraut selber machen ist ziemlich einfach und man braucht nur einen unbehandelten, also bio, Weißkohl, etwas Salz in reiner Form, wie z.B. das Tiefensalz, Steinsalz oder andere natürlichen Salze. Ein sehr heiß ausgespültes, sauberes Gefäß und los geht’s mit dem Stampfer.
Frischer Weißkohl kommt, (ohne den Strunk) in feine Streifen geschnitten, in einen sauberen Tontopf oder auch ein Gefäß aus Glas. Dazu das Salz vermengen, ca. 10g pro 1 kg Kohl. Mit einem Kraut-oder Kartoffelstampfer zersprengt man die Pflanzenzellen: Der Zellsaft kann austreten, bedeckt den geschnippelten Kohl. Das Salz entzieht während des Gärungsprozesses dem Weißkohl die Flüssigkeit und konserviert den Saft bis zur Fermentierung. Die Salzlake bedeckt während der ganzen Gärung, die circa drei bis sechs Wochen dauert, den Weißkohl. Wichtig ist, dass keine Luft zwischen dem frischen Kohl bleibt, da sonst statt der gewünschten sauren Gärung der Kohl braun wird und fault.
Leider habe ich keinen Gärtopf aus Ton in Kanada, da habe ich den Kohl in ein stabiles Glas gestampft, die Gärflüssigkeit deckt den Kohl ab. Just perfect, sag ich mal! Ein Gefrierbeutel, gefüllt mit kleinen Steinen oder einer Steinscheibe und mit Wasser wird verschlossen und als Gewicht auf den gestampften Kohl gelegt. Dieser Abschluss ist wichtig, damit der Kohl keinen Sauerstoff bekommt.

Kohl mit Salz gestampft, die austretende Flüssigkeit bedeckt den gehobelten Kohl, darüber den Gefrierbeutel mit Wasser, der luftdicht abschließt
Das Glas auf einen Teller stellen, weil immer etwas Gärflüssigkeit über den Rand austritt und ein Tuch zum Abdunkeln darüber. 3 Wochen bei Zimmertemperatur stehen lassen. Der Kohl fängt ziemlich schnell an zu gären, das zeigt sich an den Bläschen, die aufsteigen. Falls sich Schaum bildet, abschöpfen, sicher sein, dass der Kohl wieder mit Saft bedeckt ist, mit dem Wasserbeutel als Gewicht verschließen und in Ruhe lassen. Falls nicht genügend Flüssigkeit vorhanden ist, einfach etwas Salzwasser aufkochen, abkühlen lassen und damit auffüllen. Nach der Gärzeit gebe ich den Kohl in kleinere, verschließbare Gläser, die dann noch 2 Wochen in den Kühlschrank kommen. Ich habe die erster Ladung innerhalb von 2 Wochen verspeist, da ich nicht warten konnte.
In die nächste Kohlladung habe ich noch etwas Chili gegeben, extra heat! Mein Lieblingsgericht:
- Kartoffelbrei, am Ende rohes Sauerkraut unterheben und mit
- roter Beete, gekocht, in Scheiben geschnitten und in Fett gebraten
- dazu Meerrettichsoße
Mit dem Vitaminkraut kommen wir leicht durch den Winter. Dann man ein gesundes und glückliches Neues Jahr!