Im Winter esse ich am liebsten Äpfel, nicht nur weil ich sie so gerne mag, es sind die einzigen Früchte in Kanada, die im Winter schmecken. Natürlich kaufe ich nur bio Äpfel und esse jeden Morgen meinen Apfel und mein Frühstück. Ich kann jetzt schreiben: es begab sich zu einer Zeit, als die Kerne im Apfel noch keimten, aber das lass ich mal. Es ist nur wirklich passiert. Ich schneide meinen Apfel auf und es waren schon gekeimte Kerne im Gehäuse. Das hatte ich noch nie gesehen!
Wie gut, dass es internet gibt und ich gleich die richtige Seite gefunden habe, wo klar und übersichtlich beschrieben wird, wie ich am Besten vorgehe und die Keimlinge behandeln kann. Viele Sachen waren für mich doch neu. Auch wenn ich Biologie als Leistungskurs hatte, lag es gerade fern in meinem Kopf, dass ein Apfelbaum aus einem Kern entsteht.
Ist vielleicht ein bisschen schwieriger und natürlich dauert das…………ca. 10 Jahre bevor der erste Apfel geerntet werden kann und da muss man erstmal hinkommen. Das heißt doch so schön: Haus bauen, Apfelbaum pflanzen, Auto kaufen, Kinder…..oder so ähnlich. Es heißt Apfelbaum pflanzen und nicht aus einem gekeimten Apfelkern einen Baum züchten!
Das wusste der Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland besser, es geht auch mit Birnen. Die Ribbeckgeschichte, eins meiner Lieblingsgedichte, das ich in der Schule aufsagen musste und ich war wie verzaubert und bin es noch . Von da ab habe ich die Obstbäume mit anderen Augen gesehen und gehört. Sie haben gefragt, ob ich ein paar Äpfel oder Birnen mitnehmen möchte. Meine Eltern wollten das nicht so ganz verstehen, aber Obst aus anderen Gärten schmeckt eben einfach besser. Welches Kind isst heute echtes Obst und pflückt es auch noch selber? Wann denn auch? Kinder von heute sind im Stress, von einem Termin zum anderen und dann noch zum Spielen verabreden. Da ist keine Zeit für: „klaun ,klaun, Äppel wüllt wi klaun, ruck zuck övern Zaun!
Das Rezept von roh veganer Apfel tart findest Du am Schluss …..von wegen viel Lesen…..
Da ist auch noch die Erinnerung an ein Kinderbuch, das ich meinen damals kleinen Kindern vorgelesen habe, um ihnen zu erklären, dass der Tod ein Teil unseres Ganzen ist, dazugehört und Sinn macht. Die Geschichte beginnt damit, dass ein Vogel tot auf dem Boden im Wald lag und alle möglichen Käfer, Würmer und die Jahreszeit haben den Zersetzungsprozess beschleunigt. Der Vogel hatte auch noch einen Baumsamen im Schnabel, der fing langsam an zu Keimen und als der Vogel total kompostiert war, entstand ein kleines Pflänzchen, das letztlich zu einem Baum heranwuchs. Der Kreislauf der Natur. Ich fand das schön und logisch.
Ich muss meine erwachsenen Kinder mal fragen, ob sie die Geschichte verstanden haben als Erklärung für den Lebenszirkel oder einfach nur geschockt waren, dass da ein toter Vogel im Wald lag aus dem ein Baum wuchs.
Zurück zu meinen Bäumchen, ist ja auch witzig, dass genau 3 Keimlinge gleichzeitig heranwachsen und ich 3 Kinder habe. Mhhhhhh, da muss ich wohl mal sehen wie ich die Pflänzchen über den großen Teich bringe.
nach nur 10 Tagen
und hier nach 22 Tagen, ich glaub die brauchen keine 10 Jahre. In 2 Jahren gibt’s den ersten Apfel, welcome dreamer.
Rezept mit Apfel, mal ganz einfach. Roh vegane apple tart, mein Herbstkuchen
- 1 Tasse Nüsse nach Wahl, ich habe Mandeln genommen
- 3-4 Datteln, eingeweicht und ohne Kern
- etwas Salz, Zitrone und Zimt
Alles in einen food processor oder kleinhacken und zu Krümel verarbeiten und etwas mehr als die Hälfte in tart Förmchen als Boden drücken, den Rest zur Seite stellen
- 4 saftige Äpfel
- etwas Zitrone
- Rosinen, optional, ich lass sie weg, weil ich keine mag
- Ahornsirup oder andere Süße oder keine
- Zimt, Vanille und Salz, Muskatnuss
- Mandelblätter und Rosenblätter, geht auch ohne
2 Äpfel in Scheiben schneiden, mit Zitrone beträufeln und zur Seite stellen. Einen halben Apfel gleich essen und die anderen 1,5 Äpfel mit Zitrone, Süße und Gewürzen zu einem Brei pürieren und vorsichtig mit den Apfelscheiben mixen. Die Apfelmasse auf den Boden verteilen, den restlichen Teig oben drauf und Mandelblättchen und Rosenblätter als topping nach der Glasur.
Für die Glasur
- 100 g weiche Kokosbutter oder Kokosmus
- 50 g gepudertes Xylit
- 1/4 Tasse oder mehr Wasser mit Zitronensaft
Im Powerblender die Kokosbutter mit der Süße mixen und nach und nach bei langsamer Geschwindigkeit das Zitronenwasser dazugeben bis es eine weiche Glasur ergibt. Perfekt als topping………und mega lecker. Ich habe auch etwas auf den Teigboden gegeben, damit er nicht gleich so matschig wird.
Food Processor, Power Blender. Junge, Junge, da schießt die Technik aus dem Boden quer über die zukünftige Apfelwiese 😀 Eine ganz niedliche Apfelgeschichte und ich werde mir auch mal ein Apfelbäumchen pflanzen. Im Winter esse ich gerne Holsteiner Cox, weil die so ein schönes Aroma haben, denn ich mag keine Sorten die toll aussehen und nach nichts schmecken 😉 Beste Grüße nach Kanada 🙂
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yupp, ich liebe Maschinen, besonders Kuechenmaschienen. Dazu kommt der Thermomix, meine havos Getreidemuehle, elektrisch und eine von Hand, Puerierstab, slow cooker und vieles mehr. Mein super Spielzeug fuer meine Koch- und Backkurse. Der Balance wergen machen wir dann Ueberlebenstraining im Wald, so ganz ohne alles. Feuer machen wird da zum Abenteuer und man muss wissen was essbar ist. Ich liebe Vielfalt in allen Bereichen. Allerliebste Gruesse diesmal von der Westkueste unseres Nachbarlandes.
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Sabine, die tarte sieht fantastisch aus ! Was bin ich froh, dass es heutzutage auch kleine Sorten Obst möglich sind. Wir haben einige säulenobstbäume und unsere Kids haben das Glück, selber zu pflücken, im Sommer sind sie dann oft satt wenn sie abends vom spielen reinkommen. Ich sehe sie dann nur von Tomaten zu Gurken hüpfen sehen, zwischendurch Paprika , dann Himbeeren und Brombeeren. Das wünsche ich dir sehr , die erste Ernte in 2 Jahren 😊Liebe Grüße
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Liebe Sabine, Das ist einfach ein ganz zauberhafter und magischer Beitrag.
Ich habe schon lange nichts so schönes mehr gelesen. Das du wirklich drei Keimlinge in einem Apfel gefunden und sie dann auch noch eingepflanzt hast, das ist echt verrückt, besonders wenn man dann das Gedicht noch mit dazu nimmt.
Vielleicht sollte es ja wirklich so sein und dann wächst da jetzt ein ganz magischer Apfelbaum in deinem Garten heran, der irgendwann die Kindes Kinder beflüstert und nährt.
Und die Tart sieht wieder ziemlich lecker aus und so gar nicht nach Rohkost-Klischee.
Ich hätt gern noch ein bisschen weiter gelesen.
Aus der Grußschleife, Jenny
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